Graf Friedrich Karl Waldbott von Bassenheim

Graf Friedrich Karl Waldbott von Bassenheim (* 10.04.1779; † 06.05.1830 in München), Sohn des Reichskammergerichtspräsidenten Johann Maria Rudolf Graf Waldbott von Bassenheim und dessen Frau Isabelle Felicitas Barbara Gräfin von Nesselrode-Ehreshoven, entstammte dem altehrwürdigen Adelsgeschlecht der Waldbott von Bassenheim. Er war der Vater des letzten Besitzers der Bassenheimer Güter aus der Linie Waldbott, Graf Hugo Waldbott von Bassenheim, der bis 1861 Besitzer der Bassenheimer Güter war. Neben den Bassenheimer Gütern war Graf Friedrich auch Herr der Herrschaften Heggbach, Reiffenberg sowie Kransberg.

Kindheit in turbulenten Zeiten: Auswirkungen der Französischen Revolution

Schon in seiner Jugend erlebte er die Auswirkungen der Französischen Revolution (1789 – 1799), als die Familie Waldbott von Bassenheim enteignet und der Bassenheimer Wald niedergelegt wurde. Die Bauern mussten in unbezahlten Zwangsarbeiten für die französischen Besatzer nach Urmitz an den Rhein karren, von wo es nach Holland geflößt und zum Schiffsbau verwendet wurde.

Nach der Rückgabe der linksrheinischen Bassenheimer Güter im Jahr 1804 durch Napoleon blieb seine Einstellung gegenüber dem Kaiser jedoch reserviert. Als Napoleons Macht schwand, stellte er für den Befreiungskrieg eine eigene Kleinarmee von 67 Soldaten („Spessart-Jäger“) auf, die mit den kurfürstlichen Mainzischen Truppen gegen die französischen Truppen kämpfte.

Politische Ämter und militärischer Einsatz im Befreiungskrieg

Neben seiner Rolle in den Befreiungskriegen war Graf Friedrich auch in der Politik und Verwaltung aktiv. Trotz des Verlustes der reichsunmittelbaren Souveränität seiner Herrschaften durch die Mediatisierung erlangte er wichtige Titel und Vorrechte in Bayern, Württemberg und Nassau, darunter den erblichen Reichsratstitel und die Vorrechte eines Standesherren. In den Jahren 1810 bis 1813 war er Mitglied der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt, und seit 1818 erbliches Mitglied der bayerischen Kammer der Reichsräte.

Als Oberhaupt der Familie Waldbott von Bassenheim erhielt er durch Beschluss der Deutschen Bundesversammlung im Jahre 1829 das erbliche Prädikat „Erlaucht“.

  • Titelbild: „Friedrich Graf Waldbott von Bassenheim“ [Gemälde]. Gemeinfrei, Wikimedia Commons. Veröffentlicht vor 1924. URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File.jpg.
  • Heimatkalender, Heimatverein Bassenheim
  • Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808–1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände des Königreichs Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 7). Insel, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-458-16185-6, S. 204.
  • „Friedrich Waldbott von Bassenheim.“ Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, 25. Juni 2023, https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Waldbott_von_Bassenheim.