Blanche Fauquet
Blanche Fauquet (* 08.11.1834 in Paris; † 06.04.1911 in Bassenheim) war die Gesellschaftsdame der Freifrau Abraham von Oppenheim. Im Jahre 1852 übernahm die von allen nur als „Fräulein Blanche“ genannte Blanche Fauquet im Dienste des kinderlosen Ehepaares von Oppenheim die Erziehung der damals sechsjährigen Antonie Springer, der vorgesehenen späteren Erbin des Oppenheimischen Besitzes. Freiherr Abraham von Oppenheim kaufte im Jahre 1873 von Fürst Anton von Hohenzollern die Bassenheimer Besitztümer und so kam Fräulein Blanche mit der Familie Oppenheim nach Bassenheim.
Sie stellte ihr Leben voll in den Dienst der Oppenheims und erwarb sich durch ihr bescheidenes Wesen und ihren guten Charakter ein hohes Ansehen. So war es nicht verwunderlich, als im Jahre 1887 die Freifrau Charlotte von Oppenheim und eine Woche zuvor die Erbin Antonie Springer verstarben (Freiherr Abraham von Oppenheim starb bereits im Jahre 1873), dass sie eine Summe von ca. 400.000 Mark erbte. Einen Großteil dieses Vermögens setzte Fräulein Blanche für allgemeinnützige Zwecke ein.

Für alle Bedürftigen hatte sie stets eine offene Hand. Sie schenkte der Pfarrgemeinde ihre Diamanten, um eine Monstranz damit zu schmücken. Allein für die Grundfinanzierung der damals neu geplanten Pfarrkirche stellte sie 80.000 Mark zur Verfügung – eine gewaltige Summe in damaliger Zeit. Die großzügige Spende erleichterte natürlich die Entscheidung zum Neubau eines neuen Gotteshauses, denn die ursprünglichen Planungen sahen – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen – eine andere Lösung vor.
Fräulein Blanche Fauquet starb im Alter von 77 Jahren und wurde auf dem Bassenheimer Friedhof begraben. Die Grabstätte ist heute noch auf dem oberen Teil des Friedhofes, links neben der Treppe zu sehen. Eine Gedenktafel in der Pfarrkirche erinnert noch heute an sie. Ihren Grabstein findet man im rechten Seiteneingang der Kirche.