Sonstiges

Herkunft des Namens „Bassenheim“

Historischer Ausgangspunkt

In der Geschichte waren im Raum Koblenz nacheinander und zeitweise nebeneinander Kelten, Römer und Germanen angesiedelt. Erste Ortsnamen treten ab der römischen Kaiserzeit (ca. 27 v. Chr.) hervor.

Ortsnamen mit den Endungen „-dorf“, „-hausen“ oder „-heim“ sind typisch für fränkische Siedlungen und lassen sich auf den Zeitraum der fränkische Landnahme, von 400 bis 800 n. Chr., zurückführen. Innerhalb dieser fränkische Besiedlungsphase besiedelten und strukturierten die Franken, insbesondere entlang des Rheins, neue Gebiete in Europa. Typischerweise wurden Siedlungen an strategisch günstigen Orten gegründet, oft in der Nähe von fruchtbarem Land oder Gewässern. Dies führte zu einer Neuordnung der ländlichen Strukturen, der Einführung christlicher Glaubensvorstellungen und der Etablierung lokaler Adelsherrschaften, die auch für Bassenheim von Bedeutung gewesen sein könnten.

Während der fränkischen Landnahme veränderte sich das ländliche Siedlungswesen tiefgreifend. Einzelhöfe oder Weiler entwickelten sich zu größeren Dörfern. Die fränkische Grundherrschaft prägte die ländlichen Strukturen maßgeblich: Bestehende Gehöfte wurden erweitert, und neue Siedlungen entstanden auf gerodetem Land, wie beispielsweise im heutigen Rheinland, wo viele fränkische Siedlungen gegründet wurden. Die Einführung der Dreifelderwirtschaft und die Anlage von Haufendörfern ermöglichten eine effizientere Bewirtschaftung und trugen zur allgemeinen Dorfentwicklung bei. Zudem wurden Orte häufig nach der Sippe eines Gründers benannt, was sich in typischen Ortsnamen wie -hausen, -heim, -hofen, -ing und -weil/-wil widerspiegelt („bei den Häusern, dem Heim, den Höfen, den Leuten, dem Gehöft“ etc.).

Theorien zur Entstehung der Namensgebung

Die Endung „-heim“ könnte demnach so viel wie „Heimat“ oder „Wohnsitz“ eines Stammes oder einer Sippe bedeuten. Es wäre möglich, dass die heutige Namensgebung des Ortes Bassenheim wahrscheinlich auf den Stamm des Personennamens „Baz“ zurückzuführen ist. Eventuell lässt sich der Familien- oder Stammesname auch von einem römischen Personennamen wie „Bassus“ oder „Bassius“ ableiten. So könnte der heutige Ortsname „Bassenheim“ demnach als „Heim des Batzo“ interpretiert werden und war vermutlich eine Einzelsiedlung, in der die Sippe des Batzo sesshaft war.
Diese Annahme ist aber rein spekulativ, denn es liegen keine bekannten Quellen vor.

Eine weitere Theorie geht davon aus, dass sich der Ortsname vom Wort „Basse“ ableiten lässt. Im Französischen bedeutet „basse“ in erster Linie „niedrig“ oder „tief“ und könnte im weiteren Sinne eine Talmulde bezeichnen. Es findet sich in geografischen Bezeichnungen wie „Basse-Normandie“ (Unter-Normandie), was die niedriger gelegenen Teile der Normandie beschreibt​.

Die dritte Theorie weist darauf hin, dass in älteren deutschen Texten das Wort „Basse“ ein veraltetes Dialektwort für „Bach“ oder „Fluss“ sein könnte. Die beiden Bäche Lützelbach und Sesselbach würden diese Theorie unterstützen.

Keine der genannten Theorien ist jedoch wissenschaftlich erwiesen.

Varianten und Schreibweisen des Ortsnamen

Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Vielzahl von Schreibweisen gestoßen. In urkundlichen Aufzeichnungen von 1210 bis 1330 existieren innerhalb eines Jahrhunderts mehrere Schreibweisen des Familiennamens „von Bassenheim“ . Leider ist es mir nicht gelungen diese in einer chronologischen Reihenfolge zu ordnen, da manche Schreibweisen zeitweise parallel existieren.

  • 1140: Batsenheim, Bascenheim
  • 1203 – 1212: Bazzinheim
  • 1281: Bazenheim
  • 1487: Bazzinheym
  • Weitere Schreibweisen: Basinheim, Bazzenheim